Haste mal 'n Euro? (für freie Inhalte und freie Software)

yodahomeAllgemein / Generic, ComputerLeave a Comment

German Eagle on back of German 1 euro coin
Image via Wikipedia

Man kann ja mit Geld viel anstellen. Auch über die menschlichen Grundbedürfnisse hinaus, wie der gutsituierte Deutschländer weiß. Man kann sich zum Beispiel das neue iPad kaufen, wenn’s Ende des Monats rauskommt. Und dazu die elektronischen Bücher, Zeitschriften, die Musik, Filme und Apps (nein liebe Bodybuilder, nicht die Muskelgruppe). Meist gegen eine geringfügige Gebühr. Tauschen kann man davon aber nichts. Naja, nicht legal. Ying.

Das Yang dazu heißt freie Inhalte. Das sind Inhalte, die man nicht nur im privaten Kontext weitergeben kann (und soll) sondern meist sogar auch verändern (neudeutsch: re-mixen) und also ganz legal etwas Eigenes damit machen kann. Dafür gibt’s (unter anderem) die GPL und die Creative Commons Lizenzen. Damit können Künstler, Autoren und Kreative überhaupt deutlich ausdrücken: Bitte nimm’ meine Inhalte und gib’ sie weiter, damit möglichst viele Leute davon erfahren (und ggf. die kommerzielle Variante für Geld kaufen). Du darfst auch daran rumschreiben, -komponieren, -malen, -programmieren etc. und die Sache verbessern, wenn du das kannst. Mach doch einen Comic aus meinem Text! Oder eine Übersetzung in deine Sprache. Beispiel:

Cory Doctorow gibt seine Texte unter einer CC-Lizenz frei und sammelt dann die entstehenden Aufbauten, hier zu seiner Kurzgeschichte “When Sysadmins ruled the earth”. Fans übersetzen die Texte, machen Hörspiele daraus. Alles gratis zum Download. Andere machen aus der Kurzgeschichte einen Comic und vertreiben ihn für mobile Endgeräte (für iPod touch/iPhone/Android). Und trotzdem verkauft der Autor die Geschichte als Teil eines Sammelbandes als ganz normales Buch für Geld. Und ist noch nicht verarmt. *g*

Zugegeben, das ist schon ein sehr prominentes Beispiel. Aber genau darum lohnt es sich, freie Inhalte zu unterstützen. Denn frei heißt nicht unbedingt kostenlos (und damit brotlose Kunst und hungernde Künstler). Und jetzt mal Butter bei die Fische!

Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!

Der Argon Verlag möchte das deutsche Hörbuch “Little Brother” des vorgenannten Autors als ungekürzte Fassung (zusätzlich zum gekürzten kaufbaren Hörbuch) unter einer Creative Commons Lizenz (und damit für alle kostenlos) freigeben. Die zusätzlichen Produktionskosten allerdings fallen nicht vom Himmel und darum darf gespendet werden was das Zeug hält. Alles weitere erfahrt ihr auf der Website, das Spenden Widget in freundlichem Flash sollte rechts neben diesem Text erscheinen. Es sei vielleicht noch erwähnt, dass das Hörbuch von Oliver Rohrbeck (Synchronstimme von Ben Stiller, also ein Profi) gelesen wird.

Auch eine schöne Art sein Geld sinnvoll anzulegen ist eine Spende für die Wikipedia. Die Wikimedia Foundation finanziert sich komplett aus Spenden und unterhält damit nicht nur die Wikipedia in 100+ Sprachen sondern auch weitere Wissenssammlungen wie Wiktionary, Wikiquote, Wikibooks, Wikinews und viele mehr. Das gesamte Wissen der Welt sollte einem doch ein paar Kröten wert sein… Wer die aber nicht erübrigen kann, der kann sich natürlich auch einfach tatkräftig engagieren und mitarbeiten. Und beispielsweise dafür sorgen, dass der Artikel zur Medienbildung hübscher wird.

Ich persönlich bin auch sehr stolz auf meine adoptierte Zeile Code (ja, richtig gelesen!) für die freie Videosoftware Miro (siehe links). Dieser kombinierte Videobrowser, -player und -downloadmanager sammelt Videos aus nahezu allen Quellen des Netzes, lädt sie für mich automatisch herunter und macht noch viele andere magische Sachen. Tolle Software, darum lohnt es sich die Macher (in diesem Fall die Non-Profit Participatory Culture Foundation) auch finanziell zu unterstützen. Wenn man schon nicht coden kann.
Ein ganz frisches Projekt von denen ist übrigens Universal Subtitles. Lest selbst, ebenfalls sehr unterstützenswert.

Oh, und wer tatsächlich noch Interesse an so merkwürdigen Werten wie Presse- und Meinungsfreiheit hat und glaubt, dass man nur eine informierte Entscheidung treffen kann, wenn man auch vollständig informiert ist, der gebe doch bitte den Geheimniskrämern (im Wortsinn, bitte, Krämer  heißt Kleinhändler) von Wikileaks die eine oder andere müde Mark. Außer ihr wollt dumm sterben, dann gebt ihr es vielleicht lieber an einer Tankstelle eurer Wahl ab im Tausch gegen die tolle Tagespresse mit den weißen Buchstaben auf rotem Grund. unabhängig. überflüssig.

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